Institut für
Holocaust-
und Genozid
Studien
Die Themen, die unter das Mandat der IHRA fallen, sind komplex und stellen gemeinsame Herausforderungen dar, die nicht an nationalen Grenzen enden. Um Probleme im Zusammenhang mit dem Holocaust und dem Völkermord an den Roma ausreichend anzugehen, ist eine internationale Zusammenarbeit zwischen Experten, Zivilgesellschaft und Regierungen erforderlich. Arbeitsdefinitionen, wichtige praktische Bildungsinstrumente, die dazu beitragen, das Bewusstsein für Schlüsselfragen im Zusammenhang mit dem Holocaust und dem Völkermord an Roma zu schärfen, erleichtern und leiten diese Arbeit in der IHRA.
Der Entwurfsprozess hinter den Arbeitsdefinitionen der IHRA ermöglicht es, das Fachwissen von 34 Mitgliedstaaten den politischen Entscheidungsträgern zugänglich zu machen. Der Prozess beginnt mit der Ausarbeitung der Arbeitsdefinition durch IHRA-Experten in Absprache mit Mitgliedern der Zivilgesellschaft. Dieser Prozess dauert Jahre und wird normalerweise von einer der IHRA-Arbeitsgruppen oder -Komitees geleitet. Zum Beispiel wurde die IHRA-Arbeitsdefinition von Holocaust-Leugnung und -Verfälschung von den Experten des Ausschusses für Antisemitismus und Holocaust-Leugnung ausgearbeitet.
Während dieses Prozesses aktualisieren die Experten ihre Delegationsleiter über den Fortschritt. Die Texte werden dann den Delegationsleitern der IHRA-Mitgliedsländer zur Genehmigung vorgelegt, in der Regel auf einer der halbjährlichen Plenarsitzungen der IHRA, wo weitere endgültige Änderungen vorgenommen werden können. IHRA-Entscheidungen sind nicht rechtsverbindlich und werden einvernehmlich getroffen.
Arbeitsdefinitionen dienen als praktische Lehrmittel. Sie können verwendet werden, um Einzelpersonen, Organisationen und politische Entscheidungsträger für Themen wie Leugnung und Verzerrung des Holocaust, Antisemitismus und Antigypsyismus / Diskriminierung gegen Roma zu sensibilisieren. Sie tragen dazu bei, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie sich diese Probleme unter Berücksichtigung des Gesamtkontexts manifestieren können. Dies trägt dazu bei, dass breite Teile der Gesellschaft in die Diskussionen über die Bewältigung dieser anhaltenden Probleme einbezogen werden.
Die IHRA-Arbeitsdefinitionen sind in mehreren Sprachen verfügbar. Klicken Sie auf jedes einzelne Dokument, um zu sehen, in welchen Sprachen die Ressource verfügbar ist. Während wir versuchen, die Richtigkeit aller unserer Übersetzungen sicherzustellen, hat die englische Übersetzung bei Unstimmigkeiten Vorrang.
· Arbeitsdefinition von Materialien im Zusammenhang mit Holocaust (2012)
· Arbeitsdefinition zur Leugnung und Verfälschung /Verharmlosung* des Holocaust (2013)
· Arbeitsdefinition von Antisemitismus (2016)
· Abeitsdefinition von Antiziganismus/Anti-Roma-Discriminierung (2020)
* Der englische Titel der Arbeitsdefinition lautet „Working Definition of Holocaust Denial and Distortion“. Der Begriff „distortion“ umfasst im Deutschen sowohl „Verharmlosung“ als auch „Verfälschung“, die je nach Kontext zu verwenden sind.