Institut für
Holocaust-
und Genozid
Studien
Die Verpflichtungserklärung unseres Instituts für Holocaust- und Genozid Studien basiert auf den Grundsätzen, die in der Stockholmer Erklärung des Internationalen Forums über den Holocaust vom Jahr 2000 festgelegt sind, und beinhaltet unsere Verpflichtung gegenüber der Andenkung an alle Opfer der nationalsozialistischen und faschistischen Verfolgung sowie der Andenkung an alle anderen Opfer der Völkermorde, die die Menschheit kannte.
Wir haben als Definition der Holocaust, das von den Holocaust Memorial Museum der Vereinigten Staaten angebotene Definition übernommen, einen unserer Hauptpartner auf dem Gebiet der Holocaust-Erziehung und -Forschung. Dieser Definition nach „war der Holocaust die systematische, bürokratische, staatlich geförderte Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Juden durch das NS-Regime und seine Mitarbeiter. „Holocaust” ist ein Wort griechischer Ursprung und bedeutet „Opfer durch Feuer”. Die Nazis, kamen im Januar 1933 an die Macht in Deutschland und glaubten, die Deutschen sind „eine überlegene Rasse” und die als „minderwertig” geltenden Juden sind für die sogenannte deutsche Rassengemeinschaft eine fremde Bedrohung. Die deutschen Behörden richteten sich wegen ihrer wahrgenommenen „Rassenminderwertigkeit” auch gegen andere Gruppen: Roma (Zigeuner), Behinderte und einige slawische Völker (Polen, Russen und andere). Andere Gruppen, darunter Kommunisten, Sozialisten, Zeugen Jehovas und Homosexuelle, wurden aus politischen, ideologischen und verhaltensbezogenen Gründen verfolgt.
In den Anfangsjahren des NS-Regimes richtete die nationalsozialistische Regierung Konzentrationslager ein, um reale und imaginäre politische und ideologische Gegner festzuhalten. Nach dem Einmarsch in die Sowjetunion im Juni 1941 rückten Einsatzgruppen (mobile Tötungseinheiten) hinter deutsche Linien, um Massenmordoperationen gegen Juden, Roma sowie sowjetische Staats- und Kommunistische Parteibeamte durchzuführen. Deutsche SS-, Polizei- und Militäreinheiten ermordeten mehr als eine Million jüdische Männer, Frauen und Kinder sowie Hunderttausende andere. Zwischen 1941 und 1944 deportierten die nationalsozialistischen deutschen Behörden Millionen Juden aus Deutschland, aus besetzten Gebieten und aus den Ländern vieler ihrer Achsenverbündeten in Ghettos und in Tötungszentren, die oft als Vernichtungslager bezeichnet werden, wo sie in speziell entwickelten Vergasungsanlagen ermordet wurden. Im Jahr 1933 betrug die jüdische Bevölkerung Europas über neun Millionen Menschen. Bis 1945 hatten die Deutschen und ihre Mitarbeiter im Rahmen der „Endlösung”, der nationalsozialistischen Politik der „Endlösung”, der Vernichtung der europäischen Juden, fast zwei von drei Juden in Europa ermordet.”
Wir setzen uns für die Erinnerung an vergangene Verbrechen ein, um sie in der Zukunft zu verhindern. Infolgedessen verpflichten wir uns zur Stockholmer Erklärung des Internationalen Forums über den Holocaust, die sowohl von Rumänien als auch von Ungarn unterzeichnet wurde und wie folgt lautet:
„Der Holocaust (Shoah) hat die Fundamente der Zivilisation grundlegend in Frage gestellt. Der beispiellose Charakter des Holocaust wird immer universelle Bedeutung behalten. Nach einem halben Jahrhundert liegt das Ereignis zeitlich noch so nahe, dass Überlebende Zeugnis ablegen können über den Schrecken, der das jüdische Volk verschlungen hat. Das schreckliche Leid der vielen Millionen anderer Opfer der Nazis hat ebenfalls eine unauslöschliche Narbe auf dem europäischen Kontinent hinterlassen.
Das Ausmaß des Holocaust, geplant und ausgeführt von den Nazis, muss in unserem kollektiven Gedächtnis für immer eingebrannt sein. Die selbstlose Opferbereitschaft derjenigen, die sich den Nazis widersetzt und manchmal ihr eigenes Leben gegeben haben, um die Opfer des Holocaust zu schützen oder zu retten, muss ebenso in unseren Herzen festgeschrieben sein. Die Tiefen dieses Schreckens und die Größe ihres Heldenmuts können Eckpunkte unseres Verständnisses der menschlichen Fähigkeiten zu Bösem und zu Gutem sein.
Da die Menschlichkeit noch immer von Völkermord, ethnischen Säuberungen, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit verletzt wird, teilt die internationale Gemeinschaft eine feierliche Verpflichtung, gegen diese Übel anzukämpfen. Gemeinsam müssen wir die schreckliche Wahrheit des Holocausts gegen diejenigen verteidigen, die ihn leugnen. Wir müssen die moralische Verpflichtung unserer Völker und die politische Verpflichtung unserer Regierungen stärken, um sicher zu stellen, dass künftige Generationen die Ursachen des Holocaust verstehen und über seine Folgen nachdenken können.
Wir geloben, unsere Bemühungen zur Förderung von Unterricht, Erinnerung und Forschung über den Holocaust zu verstärken, sowohl in denjenigen unserer Länder, die bereits viel dafür getan haben als auch in denjenigen Ländern, die sich diesem Bemühen anschließen möchten.
Wir teilen eine Verpflichtung, die Erforschung des Holocaust in all seinen Dimensionen anzuregen. Wir werden den Unterricht über den Holocaust an unseren Schulen und Universitäten, in unseren Gemeinden ebenso wie an anderen Einrichtungen fördern.
Wir teilen eine Verpflichtung, der Opfer des Holocaust zu gedenken und diejenigen zu ehren, die sich ihm entgegenstellten. Wir werden angemessene Formen des Holocaust-Gedenkens fördern, darunter einen jährlichen Holocaust-Gedenktag in unseren Ländern.
Wir teilen eine Verpflichtung, Licht in die noch immer finsteren Schatten des Holocaust zu bringen. Wir werden alle notwendigen Schritte unternehmen, die Öffnung von Archiven zu erleichtern, um sicher zu stellen, dass alle Dokumente mit Bezug zum Holocaust Forschern zugänglich sind.
Es ist angemessen, dass diese erste wichtige internationale Konferenz des neuen Jahrtausends ihre Verpflichtung bekundet, die Saat einer besseren Zukunft auf den Boden einer bitteren Vergangenheit zu pflanzen. Wir fühlen mit dem Leid der Opfer und ziehen Inspiration aus ihrem Kampf. Unsere Verpflichtung muss sein, uns an die umgekommenen Opfer zu erinnern, die unter uns lebenden Überlebenden zu respektieren und das gemeinsame Streben der Menschheit nach gegenseitigem Verständnis und Gerechtigkeit zu bekräftigen.“
Im Auftrag des Instituts für Holocaust- und Genozid Studien:
Werden wir das Bestmögliche tun, um sicherzustellen, dass die materiellen Verluste der jüdischen Gemeinden zu Recht entschädigt werden, Immobilien und Güter, sowie andere verlorene Vermögenswerte und Interessen, gemäß dem Pariser Friedensvertrag zurückerstattet werden und dass die Lehren dieser Ereignisse voll erlernt sein werden
Werden wir die Erinnerung an den Holocaust weiter fördern, indem wir die jährliche rumänische und ungarische Holocaust-Gedenktage beobachten, sowie den von den Vertretern der 46 Regierungen auf der ganzen Welt (die sich am 27. Januar 2000 in Stockholm trafen, um über die Holocaust-Erziehung, Erinnerung und Forschung zu diskutieren), eingerichteten Holocaust-Gedenktag vom 27. Januar, beobachten.
Wir schätzen eine freie, respektvolle und demokratische Gesellschaft. Wir verurteilen alle Art von Diskriminierung, Vorurteilen und Rassismus.
UN-Generalsekretär António Guterres erklärte: „Es wäre ein gefährlicher Fehler, den Holocaust einfach als Ergebnis des Wahnsinns einer Gruppe krimineller Nazis zu betrachten. Im Gegenteil, der Holocaust war der Höhepunkt der von Jahrtausenden geltenden Hasses, Sündenbock-Suche und der Diskriminierung der Juden, all dass, was wir heute als Antisemitismus bezeichnen.“
Wir lehnen jede Leugnung oder Verzerrung des Holocaust ganz oder teilweise, als historisches Ereignis ab und verurteilen vorbehaltlos alle Äußerungen, wann immer sie auftreten, religiöser Intoleranz, Anstiftung, Belästigung oder Gewalt gegen Personen oder Gemeinschaften, die auf Grund der ethnischen Herkunft oder religiöser Überzeugung beruhen.
In dieser Hinsicht handeln wir gemäß der Arbeitsdefinition von Holocaustleugnung und -verzerrung, die von Experten der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) entwickelt und von den 31 Mitgliedsländern der IHRA auf der Plenarsitzung der IHRA am 10. Oktober 2013 in Toronto verabschiedet wurde, folgendermaßen:
„Der hier vorgelegten Definition liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Leugnung und Verfälschung des Holocaust sowohl national als auch international bekämpft und geächtet sowie weltweit untersucht werden müssen.
Die IHRA hat deshalb als Arbeitsgrundlage die folgende, rechtlich nicht bindende Arbeitsdefinition verabschiedet:
Als Holocaustleugnung werden solche Diskurse und Formen der Propaganda verstanden, die die historische Realität und das Ausmaß der Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten und ihre Komplizen während des Zweiten Weltkriegs - bekannt als Holocaust oder Shoah - leugnen. Holocaustleugnung bezieht sich namentlich auf jeden Versuch zu behaupten, der Holocaust/die Shoah habe nicht stattgefunden.
Holocaustleugnung ist auch gegeben, wenn die wesentlichen Mechanismen der Vernichtung (wie Gaskammern, Massenerschießungen, Verhungern und Folter) oder die Vorsätzlichkeit des Völkermords an den europäischen Juden öffentlich geleugnet oder in Zweifel gezogen werden.
Holocaustleugnung ist in all ihren verschiedenen Formen Ausdruck von Antisemitismus. Wer den Völkermord an den Juden leugnet, versucht Nationalsozialismus und Antisemitismus von Schuld und Verantwortung für diesen Völkermord freizusprechen.
Formen der Holocaustleugnung bestehen auch darin, den Juden vorzuwerfen, sie übertrieben die Shoah oder hätten sie erfunden, um daraus einen politischen oder finanziellen Vorteil zu ziehen, als sei die Shoah das Ergebnis einer Verschwörung der Juden gewesen. Dies zielt letztlich darauf ab, die Juden für schuldig und den Antisemitismus einmal mehr für legitim zu erklären.
Häufig zielt die Holocaustleugnung auf die Rehabilitation eines offenen Antisemitismus ab und will damit ebenjene politischen Ideologien und Bedingungen fördern, die das Entstehen genau der Art von Geschehnissen begünstigen, die sie leugnet.
Unter Verfälschung und Verharmlosung* des Holocaust ist unter anderem zu verstehen:
das vorsätzliche Bemühen, die Auswirkungen des Holocaust oder seine wesentlichen Elemente, einschließlich der Kollaborateure und der Verbündeten des nationalsozialistischen Deutschlands, zu entschuldigen oder zu verharmlosen;
die massive Verfälschung der Zahl der Opfer des Holocaust im Widerspruch zu verlässlichen Quellen;
Versuche, den Juden die Schuld an dem an ihnen verübten Völkermord zuzuschreiben;
Aussagen, die den Holocaust als positives geschichtliches Ereignis deuten. Solche Aussagen stellen keine Holocaustleugnung im eigentlichen Sinne dar, sie sind jedoch als radikale Form des Antisemitismus eng damit verbunden. Sie können suggerieren, der Holocaust sei nicht weit genug gegangen, um das Ziel einer „Endlösung der Judenfrage“ zu erreichen.
Versuche, die Verantwortung für die Errichtung von Konzentrations- und Vernichtungslagern, wie sie vom nationalsozialistischen Deutschland entwickelt und betrieben wurden, zu verschleiern, indem die Schuld daran anderen Nationen oder ethnischen Gruppen zugewiesen wird."
Wir verpflichten uns, unsere Schüler zu unterrichten und sie für jede Art von Völkermord zu sensibilisieren. Dies entspricht der Definition des Völkermords durch den israelischen Historiker und Gelehrten Professor Yehuda Bauer, eine angesehene und hoch angesehene Autorität auf dem Gebiet der Holocaust- und Völkermordstudien:
„[Völkermord ist] die geplante Zerstörung einer rassischen, nationalen oder ethnischen Gruppe als solche seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf folgende Weise:
(a) selektiver Massenmord an Eliten oder Teilen der Bevölkerung;
(b) Beseitigung der nationalen (rassischen, ethnischen) Kultur und des religiösen Lebens mit der Absicht der "Denationalisierung";
(c) Versklavung mit der gleichen Absicht;
(d) Zerstörung des nationalen (rassischen, ethnischen) Wirtschaftslebens mit der gleichen Absicht;
(e) biologische Dezimierung durch Entführung von Kindern oder Verhinderung eines normalen Familienlebens mit der gleichen Absicht…. [Holocaust ist] die geplante physische Vernichtung aller Mitglieder einer nationalen, ethnischen oder rassischen Gruppe aus ideologischen oder pseudoreligiösen Gründen.“
Die Basis Idee der IHGS ist, dass in der Geschichte gekannte Völkermorde, normalerweise nicht aus dem Nichts oder unter ausschließlicher Kontrolle der Machthaber auftraten, sondern aufgrund der Tatsache, dass Gefühle des Hasses und der Ausgrenzung gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen tief, in wichtige Teile der Gesellschaft, eingedrungen waren. Der Hauptgrund für Völkermorde war in erster Linie die Tatsache, dass einige Minderheiten als Hindernisse oder Hemmnisse für die Verwirklichung der Vision und / oder künftiger Projekte der Mehrheitsgesellschaften, betrachtet wurden.
In diesem Rahmen ist der Holocaust ein Völkermord von beispielloser Natur, von internationalem Umfang und globaler Absicht, der von der Entwurfsphase bis zur Durchführung durch die Verwaltung der betroffenen Staaten entworfen und durchgeführt wird. Der Holocaust wurde von der Kommission zur Erforschung des Holocaust in Rumänien unter der Leitung von Elie Wiesel als staatlich organisierte, systematische Verfolgung und Ausrottung des europäischen Judentums durch Nazideutschland und seine Verbündeten, zwischen 1933 und 1945 definiert. Nicht nur Juden wurden verfolgt und in diesem Zeitraum getötet. Verfolgung und Massenverhaftungen fanden gegen andere ethnische Gruppen wie Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, politische Gegner, Homosexuelle und andere Zielgruppen statt. Sie wurden als Personen Gruppen die „verschieden“ sind, oder als „andere“ bezeichnet und von dem gehafteten Schutz für die Mitglieder der Gesellschaft, ausgeschlossen.
Angesichts des heutigen Rumäniens, aber auch der Gebiete unter rumänischer oder ungarischer Verwaltung, während des Zweiten Weltkriegs, liegt die Hauptverantwortung für die Planung und Durchführung des Holocaust bei:
1. die rumänischen Behörden der damaligen Zeit, für die Ausrottung der Juden aus Bessarabien, aus der Bukowina, dem alten rumänischen Königreich und Süd-Siebenbürgen sowie von Transnistrien;
2. die ungarischen Behörden der damaligen Zeit, für die Ausrottung der jüdischen Gemeinden in Nord-Siebenbürgen und der historischen galizischen Gebiete;
3. die deutschen Behörden der damaligen Zeit, für die Unterstützung Rumäniens und Ungarns bei der Zerstörung lokaler jüdischer Gemeinden dieser Länder.
Das Institut für Holocaust- und Genozid Studien, der Babeş‒Bolyai Universität aus Klausenburg angehörende, Fakultät für Politik-, Verwaltungs- und Kommunikationswissenschaften, wurde 2014 gegründet.
Der Zweck des Instituts ist die Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet der Holocaust und der Völkermorde.
In diesem Zusammenhang wird das Institut folgendes berücksichtigen:
‒ Entwicklung und Einführung von Kursen über den Holocaust, zu Völkermordstudien, Studien über Verleugnung in all seiner Ausdrucksformen usw., die sich hauptsächlich an Studenten der Abteilungen Politikwissenschaft, öffentliche Verwaltung, Journalismus und Kommunikation der Fakultät richten, mit völliger Offenheit für Bachelor, Master und Doktoranden von anderen Hauptfächern und Hochschulen der Universität und anderen Universitäten im In- und Ausland. Ziel ist es, sie mit diesen Themen vertraut zu machen und ihr Bewusstsein zu schärfen, indem diejenigen Wissenslücken geschlossen werden, die während der Jahre der voruniversitären Ausbildung entstanden sind, einschließlich inter- und multidisziplinäre Kurse,
‒ Einführung von Lehrgängen, Seminaren und Konferenzen für Meinungsführer (Journalisten, Politikwissenschaftler, Soziologen, Sozialarbeiter usw.) und wissenschaftliche und kulturelle Persönlichkeiten aus dem ganzen Land sowie Entwicklung angemessener Schulungsprogramme und Interesse Erweckung im Tema Holocaust- und Völkermordfragen,
‒ Die Einführung unabhängiger Forschungsprogramme oder in Zusammenarbeit mit ähnlich bedenkenden Institutionen und Organisationen aus dem In- und Ausland. Forschung, die sich nicht auf die Wiedergabe bereits erzielter Ergebnisse konzentriert, sondern vielmehr darauf, die Lücken im aktuellen Forschungsstand der Holocaust und Völkermord, zu schließen eine (z. B. durch besondere Aufmerksamkeit für den Holocaust in Südosteuropa und in den Regionen der ehemaligen Sowjetunion, in denen die ungarische und rumänische Regierung sowie die damaligen Streitkräfte eine wichtige Rolle spielten usw.). Die Lehr- und Forschungsprogramme würden hauptsächlich für Bachelor-, Master- und Doktoranden, aber auch für die Mitarbeiter der Fakultät und der Universität, eingerichtet sein.
Die Bildungsprogramme des Instituts konzentrieren sich auf folgende Themen:
‒ Geschichte des Holocaust und dessen historiographischer Ansatz,
‒ Leugnung des Holocaust nach dem Zweiten Weltkrieg, einschließlich der postkommunistischen Zeit,
‒ Studien zu verschiedenen spezifischen Aspekten des Holocaust,
‒ Studien zum Völkermord, einschließlich über:
a) Fall- und vergleichende studien über Völkermord (zum Beispiel der Völkermord an den Armeniern, der Völkermord in Ruanda, der Völkermord in Timor ‒ Ähnlichkeiten und Unterschiede zum Holocaust);
b) Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit;
c) Völkermord und „ethnische Säuberung“ (ehemaliges Jugoslawien);
d) Verleugnung der Genozid;
e) Straftrechliche Verfolgung der Völkermordtätern (Nürnberger Prozess, Internationale Strafgerichte für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda);
f) Strafverfolgung auf lokaler Ebene;
g) Aspekte der Völkermord Verhinderung,
‒ Studien zur wettbewerbsfähigen Martyrologien und zu den vergleichenden Martyrologien.
Die Forschungsprogramme des Instituts werden eine Ergänzung und nicht eine Vervielfachung der Programme andere Institute im In- und Ausland, sein. Sie werden versuchen, Lücken im aktuellen Wissen über den Holocaust und den Völkermord zu schließen, und konzentrieren sich auf folgende Hauptbereiche:
‒ Forschung zur Identifizierung wichtigeren, bekannten und zugänglichen Archiven zum Holocaust in Rumänien bzw. in Nord-Siebenbürgen,
‒ Forschung zur Identifizierung von Nachrichtenquellen über den Holocaust in Rumänien bzw. in Nord-Siebenbürgen, anschließenden die Verarbeitung dieser Quellen,
‒ Zusammenstellung und Veröffentlichung von grundlegenden oder spezifischen Sammlungen von Archiv- und Mediendokumenten zum Holocaust in Rumänien und Nord-Siebenbürgen,
‒ Identifizierung der Opfer des Holocaust und, wenn möglich, Erstellung einer vollständigen Aufzeichnung von ihnen,
‒ Identifizierung, Sammlung und Recherche von Materialien und Dokumenten (Original oder Kopie) im Besitz von privat Personen, anschließend Digitalisierung und Veröffentlichung dieser Funde,
‒ Recherche und Identifizierung relevanter menschliche Quellen und deren Befragung (Oral History) mit Verarbeitung und anschließend Veröffentlichung der Ergebnisse,
‒ Untersuchungen zur Rolle verschiedener Parteien, Organisationen und religiöser Gruppen bei der Steigerung des Antisemitismus und der Vernichtung von Juden während des Holocaust sowie bei der Organisierung und Durchführung anderer Völkermorde,
‒ Erforschung der verschiedenen Völkermorde, ins besonders in Europa, aber auch in anderen Länden aus verschiedenen Kontinenten,
‒ Förderung von Stipendien für Bachelor-, Master- und Doktoranden sowie für junge Postdoktoranden in den frühen Etappen ihrer Forschung, zu Fragen der Holocaust und der Völkermordstudien,
‒ Organisierung von Workshops und Forschungssymposien auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, um herausfordernde Themen und andere aktuelle Themen im Bereich Holocaust- und Völkermordstudien zu untersuchen.
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* Der englische Titel der Arbeitsdefinition lautet „Working Definition of Holocaust Denial and Distortion“. Der Begriff „distortion“ umfasst im Deutschen sowohl „Verharmlosung“ als auch „Verfälschung“, und sind die je nach Kontext verwendbar.